Gute Idee: Vereinsbus mit Sponsoren und Spendern finanzieren

Ein Bericht von Gisela Niclas, Vorsitzende der NaturFreunde Erlangen

© 

Trotz liebevoller Pflege und Wartung gab unser Vereinsbus Marke „Asbach Uralt“ vor drei Jahren seinen Geist endgültig auf. Auf einen Transportbus waren wir jedoch angewiesen, vor allem für die Jugendarbeit brauchen wir ein geräumiges Fahrzeug. Da wir die finanziellen Mittel für eine Anschaffung dieser Größenordnung aber nicht hatten, war Erfindungsreichtum gefragt. Unsere Lösung: ein Sponsor und eine großangelegte Spendenaktion.

Die Sparkasse als Sponsor
Der Bus, den wir als Nachfolger unseres jahrelangen Begleiters aussuchten, sollte uns 10.000 Euro kosten – viel Geld für eine NaturFreunde-Ortsgruppe, wir jedenfalls hatten so eine Summe nicht mal eben parat. Unsere Idee war, den Betrag mit einer Spendenaktion zusammenzusammeln.

Bei den ersten Überlegungen, wer uns finanziell weiterhelfen könnte, kam uns schnell die Sparkasse Erlangen in den Sinn. Die Sparkasse inseriert seit Jahren in unserer Mitgliederzeitung, sie kannte unsere Arbeit also bereits und stand mit uns in Kontakt. In einem persönlichen Gespräch trugen wir unsere Bitte vor und erklärten genau, warum ein Bus wichtig für unsere Jugendarbeit ist. Die Sparkasse Erlangen unterstützt wie fast jede Sparkasse örtliche Jugend-, Sport- und Kulturprojekte. Die öffentlich-rechtlichen Sparkassen machen das, weil sie eben nicht nur Kreditinstitute sind, sondern „Anstalten des öffentlichen Rechts“, sprich: Sie gehören eigentlich uns allen. Die Förderung von gemeinnützigen Projekten gehört zu ihren Aufgaben.

Es hat etwas gedauert, dann aber bekamen wir eine Zusage über 5.000 Euro, mit der Bitte das Sparkassen-Logo auf den Bus aufzunehmen. Was wir natürlich gern taten – die Hälfte von unserem Bus war uns sicher! Das Erfolgserlebnis hat uns angespornt, auch die verbleibende Summe zusammen zu bekommen.

Mit zusätzlicher Hilfe vieler Spender konnte der Bus gekauft werden
Wir sammelten, wo wir nur konnten: über Spendenaufrufe an unsere Mitglieder, über unsere Weihnachtstombola, über Ansprache der Vereine und Privatpersonen, die zum Feiern oder für Veranstaltungen gerne mal unser Gelände und unser Vereinshaus nutzen. Die Spendenbeträge variierten zwischen 20 und 1.000 Euro. Einen kleinen Betrag sahen wir dabei nicht als Ausdruck von Geiz, ganz im Gegenteil: Wenn eine NaturFreundin, die eine geringe Rente hat, über ihren Mitgliedsbeitrag hinaus ihren Verein unterstützt, ist das genauso viel Wert wie die vierstellige Spende, die wir von dem Arbeitgeber unseres damaligen Kanuvorsitzenden erhielten. Nach einem guten halben Jahr hatten wir das Geld schließlich zusammen.

Wichtig für so eine Spendenaktion ist: Alle müssen mitmachen und Freude daran haben, gemeinsam das gesteckte Ziel zu erreichen. Auch nicht zu unterschätzen: Man braucht einen langen Atem. Die meisten Menschen spenden unserer Erfahrung nach übrigens eher und lieber, wenn sie für ein ganz konkretes Projekt um Hilfe gebeten werden, das man sehen und sogar anfassen kann. Und wenn die örtliche Zeitung darüber berichtet, ist das zusätzlich eine große Hilfe.

Gisela Niclas
Vorsitzende NaturFreunde Erlangen

Ortsgruppe/n