Atompannen von E.on und Vattenfall in Schweden

Ein Kommentar der NaturFreunde Deutschlands

Nach der jüngsten Abschaltung des E.on-Atomreaktors Oskarshamn 2 durch die schwedische Atomaufsicht einerseits und der Bekanntgabe der schwedischen Regierung, bis 2050 einen Atomstromanteil von 50 Prozent halten zu wollen andererseits, fordern die NaturFreunde Deutschlands Stromkundinnen und -kunden auf, keinen Strom mehr von den Konzernen E.on und Vattenfall zu kaufen, um das Atomrisiko nicht weiter mitzutragen.


„Das Pannen-AKW Oskarshamn muss sofort stillgelegt werden“, verlangt Uwe Hiksch, Mitglied im Bundesvorstand der NaturFreunde Deutschlands. „Es wird Zeit, dass die schwedische Regierung handelt und einen schnellstmöglichen Ausstieg aus der Atomenergie beschließt.“

In seiner bunten Werbung versucht sich E.on als ökologischen Energieversorger darzustellen. Dies hat jedoch mit der Realität nichts zu tun: Trotz Tschernobyl und Fukushima verdient der Konzern weiterhin sein Geld mit Atomenergie und nimmt keinerlei Rücksicht auf die Gefahren für Mensch und Umwelt. So war es dem AKW-Betreiber wichtiger, in die Steigerung der Stromproduktion von Reaktor 3 zu investieren als in die seit 2004 vorgeschriebene Sicherheits-Nachrüstung für Reaktor 2. E.on betreibt seit 1974 das schwedische Atomkraftwerk Oskarshamn 1-3 gemeinsam mit dem finnischen Energieversorger Fortum.

Laufzeitverlängerung oder AKW-Neubau in Schweden?
Das kürzliche Eingreifen der Schwedischen Atomaufsicht aufgrund fehlender Notstromaggregate zeigt, dass die Schrottreaktoren des Atomkonzerns E.on sofort stillgelegt werden müssen anstatt eine Laufzeitverlängerung auf über 60 Jahre zu erhalten, wie derzeit von E.on vorgesehen. Wenn die Atomaufsicht feststellt, dass sie „insbesondere kein Vertrauen in die Zufuhr von Reservestrom“ hat, werden die Sicherheitsmängel der schwedischen Altmeiler deutlich.

Im von Vattenfall und E.on betriebenen AKW Forsmark kam es 2006 zu Schwierigkeiten, weil die Notstromversorgung nicht funktionierte, 2011 löste ein vergessener Staubsauger im AKW Ringhals der beiden Konzerne beinahe eine Katastrophe aus. Auch der sogenannte „EU-Stresstest“ hat die massiven Sicherheitsmängel bei den schwedischen Atomkraftwerken aufgezeigt. Die Forderung der NaturFreunde Deutschlands ist deshalb: Alle Atomreaktoren in Ringhals, Forsmark und Oskarshamn müssen sofort stillgelegt werden!

E.on ist auch in Deutschland der größte aller Atomkonzerne: Mit seinen AKW Brokdorf, Grohnde, Isar 2 und Grafenrheinfeld erzeugt er gut ein Drittel seines Stroms, das sind jährlich rund 61 Milliarden Kilowattstunden Atomstrom. Die NaturFreunde engagieren sich an den Standorten aktiv gegen die Atommeiler.

Aktivitäten der NaturFreunde Deutschlands gegen die Atompolitik von E.on
Die NaturFreunde Deutschlands sind Mitglied im Trägerkreis von „Atomausstieg selber machen“: einem Bündnis aus Umweltverbänden, Verbraucherschutz-Organisationen und Anti-Atom-Initiativen, das die Stromverbraucher in Deutschland dazu aufruft, kein Geld mehr an die Atomkonzerne und ihre Tochterunternehmen zu zahlen und das auf http://www.atomausstieg-selber-machen.de/ über konkrete Alternativen für einen Anbieterwechsel informiert.
----------------------------------------------------------------------------------------------------------
3.207 Zeichen mit Leerzeichen – freigegeben

Rückfragen bitte an
NaturFreunde Deutschlands
Verband für Umweltschutz, sanften Tourismus, Sport und Kultur
Uwe Hiksch
(0176) 62 01 59 02
hiksch@naturfreunde.de
www.presse.naturfreunde.de