NaturFreunde Deutschlands verwehren sich gegen Vereinnahmung der Umweltverbände
Derzeit sind auf einigen Feldern grüne Kreuze zu sehen, mit denen gegen das von der Bundesregierung Anfang September beschlossene Agrarpaket protestiert wird. Das sieht unter anderem ein Glyphosat-Verbot ab dem Jahr 2024 vor. Die Grüne-Kreuze-Kampagne bezeichnet sich selbst als eine unabhängige Initiative besorgter Landwirte. Allerdings hat ein taz-Bericht nun aufgezeigt, dass der Initiator der Kampagne jahrelang in der Agrarchemiebranche gearbeitet hat.
Die Grüne-Kreuze-Kampagne wird ausdrücklich auch vom Deutschen Bauernverband (DBV) unterstützt, der sich üblicherweise für die Hersteller und den Einsatz von Pestiziden einsetzt. Nach DBV-Auffassung sei die Grüne-Kreuze-Kampagne „eine Graswurzelbewegung von Landwirten aus den sozialen Netzwerken heraus“.
„Damit wird die Grüne-Kreuze-Kampagne als eine Art Umweltbewegung dargestellt und in die Nähe von Umweltverbänden gerückt“, kritisiert Joachim Nibbe, Bundesfachbereichsleiter Naturschutz, Umwelt und Sanfter Tourismus der NaturFreunde Deutschlands. „Als Umweltverband, der sich seit Jahren gegen den Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft ausspricht, verwehren sich die NaturFreunde Deutschlands gegen einen solchen Versuch der Gleichsetzung. Die im Agrarpaket fixierten Pestizid-Verbote sind vor dem Hintergrund des Insektensterbens und des deutlichen Rückgangs der Artenvielfalt längst überfällige Schritte in die richtige Richtung. Die NaturFreunde Deutschlands treten für eine Förderung der bäuerlichen Landwirtschaft ein. Wir lehnen die Ziele der Grüne-Kreuze-Kampagne ab, vor allem wenn es um eine Lockerung oder Aufweichung der Beschlüsse zum Verbot von Glyphosat, von Herbiziden oder biodiversitätsschädigenden Insektiziden geht.“
Die NaturFreunde Deutschlands stehen für Felder, öffentliche Flächen und Gärten ohne Agrarchemikalien. Sie setzen sich dafür ein, dass die Rahmenbedingungen für die Landwirtschaft endlich dahin gehend umgestaltet werden, dass sich eine pestizidfreie, ökologische Bewirtschaftungsweise rentiert und damit zum Standard jeglicher landwirtschaftlicher Bewirtschaftung wird.
Dass dies keine Utopie ist, konnte zwischenzeitlich anhand verschiedener regionaler Vorhaben zum praktischen Pestizidverzicht, die von den NaturFreunden initiiert wurden, erfolgreich aufgezeigt werden.
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NaturFreunde Deutschlands
Joachim Nibbe
Bundesfachbereichsleiter Naturschutz, Umwelt und Sanfter Tourismus
(0160) 97 32 33 57
nibbe@naturfreunde.de
Christine Eben
Bundesfachgruppenleiterin Natur- und Umweltschutz
(089) 78 25 69
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