Ein Beschluss des 32. Bundeskongresses der NaturFreunde Deutschlands, der vom 25.–27. April 2025 in Kaiserslautern tagte
Die NaturFreunde werden sich bei den Abgeordneten des Deutschen Bundestages und bei den zuständigen Ministerien für eine ökologische Bundesverkehrsplanung in Deutschland einsetzen.
Die Bundesverkehrswegeplanung muss umgehend an die internationalen und nationalen Naturschutz- und Klimaziele angepasst werden. Vorrang muss der Erhalt von Brücken, Straßen und Schienen sowie der Ausbau des Schienennetzes haben. Die bestehenden Bedarfspläne mit den geplanten sowie nicht abgeschlossenen Verkehrsprojekten sind auf Natur- und Klimaziele zu überprüfen und die Verkehrsprojekte neu zu priorisieren.
Dazu gehören:
- der Verzicht auf den Neubau von Autobahnen sowie die Erweiterung von bestehenden Autobahnen um weitere Spuren (zum Beispiel die Erweiterung der A5 auf zehn Spuren zwischen Friedberg und dem Frankfurter Kreuz);
- der Verzicht auf den geplanten Fernbahntunnel in Frankfurt, um so finanziellen Spielraum zu schaffen für die Umsetzung von Alternativplanungen;
- der Erhalt von Straßen, Brücken und Schienenwegen statt einzelne Milliardenprojekte;
- die Verdichtung der Angebote des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) in der Fläche durch Schaffung eines dichten Netzes an regelmäßig, pünktlich und zuverlässig verkehrenden Bussen und Bahnen und funktionierenden Umsteigeverbindungen;
- die sofortige Einführung einer Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h auf Autobahnen, 80 km/h außerorts und einer Regelgeschwindigkeit von 30 km/h innerorts;
- der bevorzugte Ausbau von Radwegen;
- Infrastrukturmaßnahmen unter Berücksichtigung des Natur- und Umweltschutzes, des Landschaftsschutzes, des Wasserschutzes und des Lärmschutzes, die Investitionen erfordern. Wo sinnvoll können bauliche Maßnahmen wie zum Beispiel bergmännisch ausgeführte Tunnel in freier Landschaft, Wildbrücken oder Einhausungen erfolgen.