Naturfreundehäuser fordern Unterstützung in der Coronakrise

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Aufgrund der Corona-Pandemie hat die Bundesregierung touristische Übernachtungen mit wenigen Ausnahmen verboten und gastronomische Angebote mit strengen Auflagen belegt. Davon sind auch die fast 400 Naturfreundehäuser in Deutschland betroffen. Die oft ehrenamtlich geführten Häuser verzeichnen in der Coronakrise massive Einnahmeausfälle – für viele steht schlichtweg die Existenz auf dem Spiel. Die NaturFreunde Deutschlands fordern nun einen flächendeckenden Rettungsschirm für gemeinnützige Einrichtungen.

Eine Blitzumfrage unter den Naturfreundehäusern verdeutlicht die dramatischen Auswirkungen der betrieblichen Einschränkungen und Schließungen: Allein bis Ende Mai erwarten Naturfreundehäuser Einnahmeausfälle in Höhe von 11.438.000 Euro. In den betroffenen Häusern arbeiten 2.795 Menschen ehrenamtlich, auf Vollzeitstellen umgerechnet sind 443 bezahlte Stellen gefährdet.

„Viele Naturfreundehäuser sind in ihrer Existenz bedroht, denn der ausgefallene Umsatz kann nicht einfach nachgeholt werden“, warnt Harald Peschken, Bundesfachbereichsleiter Naturfreundehäuser der NaturFreunde Deutschlands. „Die Menschen werden im nächsten Jahr nicht mehr Urlaubstage haben, die Schulen nicht mehr Klassenfahrten machen und auch die Zahl der für einen Ausflug ins Grüne geeigneten Wochenenden wird 2021 nicht wachsen, weil die Corona-Pandemie in diesem Jahr alle Menschen zwingt, zu Hause zu bleiben.“

NaturFreunde fordern Rettungsschirm für gemeinnützige Einrichtungen

Finanzhilfen für gemeinnützige Betriebe können bisher nur einzelne Häuser in wenigen Bundesländern erwarten. Die NaturFreunde Deutschlands fordern deshalb schnelle und unbürokratische Hilfen und setzen sich auf politischer Ebene für einen bundesweit geltenden Rettungsschirm  für gemeinnützige Einrichtungen ein.

Harald Peschken: „Wenn Naturfreundehäuser schließen müssen, gehen Angebote für eine naturnahe Erholung zu erschwinglichen Preisen unwiederbringlich verloren. Viele Naturfreundehäuser liegen mitten in Naturschutzgebieten, wo heute keine Baugenehmigung mehr erteilt wird. Sie bieten Naturerlebnisse gerade auch für Menschen, die knapp kalkulieren müssen. Sie sind Stätten der Umweltbildung, der Demokratieförderung und des Gemeinschaftslebens, die für unsere Gesellschaft insbesondere in ländlichen Gebieten viel zu kostbar sind, um sie einfach aufzugeben. Die Politik muss jetzt schnell ein Rettungsprogramm aufsetzen für den Erhalt der gemeinnützigen Infrastruktur für Erholung und Freizeit in der Natur.“