Neuer Natura Trail durch das Mittlere Jagsttal

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"Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen." Goethe hätte bestimmt seine Freude an dieser neun Kilometer langen, sehr abwechslungsreichen Rundwanderung. Der neu ausgewiesene Natura Trail "Im Mittleren Jagsttal" führt entlang der naturnahen Jagst. Die Lebensraum spendende Flusslandschaft begeistert mit sonnenexponierten Trockenhängen, bunten Magerwiesen und orchideenreichen Kalkmagerrasen. Außerdem führt der Natura Trail durch luftfeuchte Hangschluchtwälder und zu blumenbunten Salbeiwiesen, die von Schafen und Ziegen beweidet werden.

Der Weg ist durchgängig markiert und führt durch das Natura-2000-Gebiet "Jagsttal Dörzbach - Krautheim". Dies ist nur eines von insgesamt sechs FFH-Gebieten (8.600 Hektar) und zwei Vogelschutzgebieten (713 Hektar) des Hohenlohekreises (Region Heilbronn-Franken). Hier lassen sich seltene Schmetterlinge, wie der Große Feuerfalter (Titelfoto) oder Ameisenbläulinge beobachten.

Das Mittlere Jagsttal hat sich einen ausgesprochen ländlichen Charakter bewahrt und wurde durch Gewässerausbau, Begradigungen und Flurbereinigungen in seinem Landschaftsbild wenig verändert. Diese Flussregion weist eine Vielzahl von Pflanzen, Biotopen und Tieren auf. Hier sind insbesondere viele Orchideenarten und Vögel wie zum Beispiel Eisvogel, Graureiher, Weißstorch und Rotmilan zu nennen.

Natura Trails sind Wanderwege durch Natura-2000-Gebiete, die für eine sanfte touristische Nutzung besonders geeignet sind und die das Bewusstsein für den Schutz von Natur und Landschaft schärfen sollen.

Zahlreiche Burgen und Schlösser krönen die Bergsporne, während heimelige Städtchen mit mittelalterlichem Flair und beschauliche Dörfer zum Verweilen einladen. Wie Perlen reihen sich Mühlen entlang des Flusslaufs und zeugen von einer Kulturlandschaft, die durch Rebanlagen an den Hängen bereichert wird. Die Muschelkalkböden lassen vorwiegend trockene Weine gedeihen, die ein Geheimtipp unter Kenner*innen sind. Die Hochflächen sind landwirtschaftlich geprägt und Wälder und Hecken sorgen für einen bunten Mix in den oberen Hangbereichen. Sie entfalten im Frühjahr eine weiße Blütenpracht, während im Herbst Schlehenfrüchte ein blaues Band bilden. Steile Prallhänge, vorwiegend mit Mischwald, weisen oft kleine Schluchten auf. Hier tritt auch der Muschelkalk deutlich hervor.