Lara Möllney und Wendelin Haag wurden als Bundesvorsitzende wiedergewählt
Unter dem Motto „Radikal demokratisch. Seit 1926.“ tagte im Juni in Stuttgart die 14. Bundeskonferenz der Naturfreundejugend Deutschlands. Das höchste Gremium des eigenständigen Jugendverbandes der NaturFreunde Deutschlands kommt alle zwei Jahre zusammen, debattiert und beschließt die künftige Ausrichtung des Verbandes und wählt einen neuen Bundesvorstand.
In ihrem Leitantrag „Radikal demokratisch. Beteiligung, Gerechtigkeit und Zivilgesellschaft stärken. Demokratiefeinde bekämpfen.“ beschreibt die Naturfreundejugend ihr Demokratieverständnis: „Demokratie und Menschenrechte sind radikal zu achten und zu schützen. Radikal bedeutet: Gesellschaftliche und politische Probleme wie […] autoritäres Machtstreben sind ‚an der Wurzel‘ zu greifen und von dort aus umfassend, vollständig und nachhaltig demokratisch zu lösen.“ Zudem beklagt sie, dass sie als demokratischer Jugendverband von rechtsextremen Demokratiefeinden angegriffen werde.
Demokratie basiere auf der Akzeptanz der Mehrheit der Bevölkerung, für die es zukunftsweisende Konzepte brauche. In diesem Zusammenhang fordert die Naturfreundejugend, soziale und ökologische Gerechtigkeit und Sicherheit zu gewährleisten, demokratische Diskurse offen und solidarisch zu führen, die demokratische Zivilgesellschaft zu stärken, die demokratische Beteiligung ausbauen und Demokratiefeinde zu bekämpfen. Konkret werden Bundesregierung, Bundestag und Bundesrat aufgefordert, beim Bundesverfassungsgericht das Verbot der AfD gemäß Artikel 21 Absatz 2 Grundgesetz zu beantragen.
Der beschlossene Leitantrag schließt mit den Worten: „Um unsere Demokratie angesichts der massiven Angriffe umfassend zu schützen, dürfen die Maßnahmen nicht nur an der Oberfläche kratzen, sondern müssen umfassend, von ihrer Wurzel her angepackt werden. Denn: Ohne Demokratie ist alles nichts.“
In weiteren Beschlüssen beschreibt die Naturfreundejugend Deutschlands,
- dass sie „keine Form der Queerfeindlichkeit oder des Antifeminismus duldet“ und nennt konkrete Maßnahmen für die Jugendarbeit;
- was sie unter „einem sozial und ökologisch nachhaltigen Natursport“ versteht und wie dieser innerverbandlich und politisch gefördert werden könne;
- dass sie sich als „ein Arbeiter*innenjugendverband“ versteht und welche innerverbandlichen und politischen Forderungen sich daraus ergeben;
- dass „das Wahlalter gesenkt werden müsse“ – auch auf Bundesebene, denn wirksame Beteiligung fange beim Wahlrecht an
- und wie sie sich „eine sozial-ökologisch gerechte und wirtschaftlich nachhaltige Fiskalpolitik“ vorstellt.
Die Naturfreundejugend-Bundeskonferenz wählte auch einen neuen Bundesvorstand: Lara Möllney (Berlin) und Wendelin Haag (Stuttgart) wurden als Bundesvorsitzende wiedergewählt und bilden eine Doppelspitze, weitere Mitglieder sind: Carla Bachner, (Dortmund), Tim Flinspach (Augsburg), Kilian Harras (Denkingen), Frank Hoppe (Potsdam), Anton Mang (Bremen), Ole Pellmann (Bielefeld), Mathieu-Pascal Rudolph (Brandenburg).
Hier findest du ein Instagram-Video über die 14. Bundeskonferenz der Naturfreundejugend Deutschlands.