Unsere Zeitenwende – NaturFreunde stärken!

Ein Beschluss des 32. Bundeskongresses der NaturFreunde Deutschlands, der vom 25.–27. April 2025 in Kaiserslautern tagte

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In den letzten Jahren sind wir gemeinsam viele Schritte in der Entwicklung unseres Verbandes ge­gangen und haben dabei auch die Stärken erkannt:

  • unsere Stärke – das vielfältige ehrenamtliche En­gagement;
  • unsere Stärke – unsere Häuser;
  • unsere Stärke – unser Natursport;
  • unsere Stärke – unsere vielfältigen kulturellen Ak­tivitäten;
  • unsere Stärke – unser Einsatz für Frieden;
  • unsere Stärke – unser Einsatz für die Natur;
  • unsere Stärke – unser Einsatz für Vielfalt und De­mokratie;
  • unsere Stärke – unser solidarisches Miteinander;
  • unsere Stärke – unsere Kontinuität und Geschichte.

Das bedeutet natürlich nicht, dass wir nicht auch Schwächen haben und viele unserer Stärken im All­tag unseres Verbandslebens immer wieder neu er­kannt und weiterentwickelt werden müssen.

Deshalb bleibt Verbandsentwicklung und Mitglieder­gewinnung unsere gemeinsame Aufgabe: in den Orts­gruppen, in den Bezirken, in den Landesverbänden und auf Bundesebene.

Verbandsentwicklung und Mitgliedergewinnung bleibt unsere Aufgabe

Schon beim letzten Bundeskongress hatten wir die Schwerpunkte unserer Verbandsentwicklung identi­fiziert:

  • Wir wollen das „Wir-Gefühl NaturFreunde“ stärken.
  • Wir wollen den Netzwerkansatz weiterentwickeln und ausbauen.
  • Wir wollen unser Ehrenamt stärken.
  • Wir wollen uns zu einem geschlechtergerechten und diversitätsbewussten Verband entwickeln.
  • Wir wollen neue Mitglieder für die NaturFreunde gewinnen.

Diese Zielsetzungen gelten weiterhin. Aufgabe in den nächsten Jahren wird sein, die begonnenen Ansätze fortzuführen und, wo nötig, auch weiterzuentwickeln.

Die Förderung beziehungsweise Stärkung der Netz­werke der NaturFreunde bleibt dabei auf allen Ebe­nen (Fachbereiche, Ortsgruppen, Landesverbände und Bundesebene) eine wichtige Aufgabe der Verbands­entwicklung. Digitale Formate in der Zusammenarbeit unterstützen diese Ansätze und machen kurzfristige Abstimmungen möglich.

So sollen beispielsweise die Unterlagen für Bundes­kongresse und -ausschüsse in Zukunft primär digital zur Verfügung gestellt werden. Bei der Anmeldung für den Bundeskongress wird eine Auswahl für den Er­halt der Kongressunterlagen ergänzt, hierbei kann der zusätzliche traditionelle Erhalt der Unterlagen in Pa­pierform ausgewählt werden. Darüber hinaus soll auf Veranstaltungen wie dem Bundesausschuss und dem Bundeskongress das von der Naturfreundejugend etab­lierte Tool Antragsfreundin verwendet werden.

Aus einer solchen Kooperation zwischen den Orts­gruppen, den Fachbereichen, den Landesverbänden et cetera kann Nähe hergestellt werden, können ge­meinsame Arbeitsformen sowie Projekte oder Kam­pagnen getragen werden. Das gemeinsame Handeln stärkt unser „Wir-Gefühl NaturFreunde“.

Darüber hinaus können auch Nichtmitglieder einbe­zogen werden, sodass der Kreis der Unterstützer*innen sowie der Ideengeber*innen der NaturFreunde stetig erweitert werden kann.

Unser Auftrag

Aus den Erfahrungen der letzten Jahre folgern wir:

  1. Wir können auf Bundesebene nach außen hin nicht alle inhaltlichen Themen bedienen. Wir müssen uns deshalb fokussieren. Die Themen dabei sind:
    • Die NaturFreunde als Freizeit- und Sportver­band. Bewegung in der Natur und darüber auch Achtung vor der Natur und ihrer Viel­falt zu vermitteln, ist mehr als Tradition. Es ist Kernthema der NaturFreunde.
    • Die NaturFreunde als Kultur- und Bildungsverband.
    • Unsere Naturfreundehäuser als Stätten der Begegnung und der Nachhaltigkeit.
    • Frieden, Klimaschutz und Nachhaltigkeit als Voraussetzung für ein gutes Leben der Mensch­heit. Hier setzen wir auf Aufklärung und Aktion.
    • Der Kampf um eine vielfältige, solidarische, demokratische Gesellschaft.
    • Unser Verband als internationale Organisa­tion.
  2. Mitglieder gewinnen und halten: Mitgliederge­winnung ist das eine, Mitglieder halten und ak­tivieren das andere. Die Kampagne 100.000 (Sag ja – NaturFreunde) setzen wir fort. Ziel ist, dass die Mitgliedergewinnung in allen Gliederungen verankert ist, dass Mitglieder neue Mitglieder ge­winnen. Wir wollen dabei die Vorschläge der Be­gleitgruppe zur Kampagne 100.000 aktiv aufgrei­fen und umsetzen.
  3. Daneben gilt es Mitglieder zu halten, indem wir sie aktiv auf unsere Angebote ansprechen und unsere Werte durch gemeinsames Erleben ver­mitteln.
  4. Moderne Verbandsarbeit weiterentwickeln: Mit den Stärkenberater*innen haben wir circa 400 Ehrenamtliche, die insbesondere in den Orts­gruppen unterstützend wirken können; sei es bei der Demokratiebildung, der Entwicklung von neuen Arbeitsweisen oder wie wir gemeinsam einen möglichst diskriminierungsfreien Raum schaffen, in dem sich alle willkommen und res­pektiert fühlen. Wir unterstützen den Aufbau der neuen Bundesfachgruppe Stärkenberatung.
  5. Voneinander lernen: In den vergangenen Jahren haben wir viele gute Beispiele für eine erfolgrei­che Ortsgruppenarbeit gesammelt. Diese gilt es zu nutzen.
  6. Strukturen überdenken: Traditionell arbeiten die NaturFreunde in Ortsgruppen, Bezirken und Landesverbänden. Zumeist sind die Ortsgrup­pen als eingetragener Verein organisiert, was be­stimmte Regularien bedeutet, die einzuhalten sind. Wir wollen Vorschläge entwickeln, wie Ortsgruppen mit anderen Organisationsformen und weniger Regularien organisiert werden kön­nen, zum Beispiel in einem Landkreis oder einer Region.
  7. Unsere Naturfreundehäuser erhalten und wei­ter­entwickeln – als Orte der Begegnung und Nach­haltigkeit: Die knapp 400 Häuser der Natur­Freunde in Deutschland bieten kostengünstige Übernachtungen und Verpflegung für Familien, Klassenfahrten, Kindertagesstätten, Vereine oder Betriebe. Selbstverständlich finden auch Wan­dernde, Biker*innen oder sonstige Natursport­ler*innen hier eine Bleibe. Die Herausforderun­gen der Naturfreundehäuser sind so unter­schied­lich wie ihre örtliche Lage und ihre Be­triebs­form. Mit unseren Seminaren geben wir die Möglichkeit der Fortbildung und des Austau­sches. Finanziell unterstützen wir die häuserbe­sitzenden Gliederungen mit Liquiditätshilfen und mit der Einforderung von staatlichen För­der­mit­teln, insbesondere zur (energetischen) Sanie­rung und Modernisierung der Naturfreundehäu­ser. Gemeinsam ist allen Naturfreundehäusern, dass sie Orte der Umweltbildung, der Erlebnis­pädagogik, der Demokratiebildung und des Res­pektes sind. Die Naturfreundehäuser arbeiten mit unterschiedlichen Gruppen zusammen, seien es Gewerkschaften, Schulen, Gemeinden, Kinder­tagesstätten oder auch andere Vereine.
    Unsere Naturfreundehäuser sind ein Alleinstel­lungsmerkmal. Gäbe es sie nicht, müssten sie erfunden werden.
  8. Zur modernen Verbandsarbeit gehört auch, die Möglichkeiten der Digitalisierung und der Sozia­len Medien besser zu nutzen.
  9. Der Bundeskongress gründet unter Zusammen­arbeit der Bundesgruppe, aller Landesverbände, Fachbereiche, Fachgruppen und der Naturfreunde­jugend ein Gremium, das nachvollziehbare Auf­gaben und Ziele entwickelt, welche monitort und im Bundesausschuss berichtet werden. Gerade die Landesverbände werden dringend dazu auf­gerufen sich an dieser Arbeit mit ihrer Expertise zu beteiligen.
  10. Der Bundesausschuss wird auf zukünftig einen festen TOP zur Evaluation des Standes der Um­setzung dieses Antrags aufnehmen.

Lasst uns gemeinsam unsere NaturFreunde-Bewe­gung stärken!

www.bundeskongress.naturfreunde.de