Honduras: Einsatz für Ressourcenschutz und Menschenrechte

Die MADJ führt Workshops in Gemeinden durch
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Im Februar dieses Jahres ist ein erstes partnerschaftliches Projekt zwischen den NaturFreunden Berlin, den NaturFreunden Deutschlands und FundAmbiente, einer Mitgliedsorganisation der NaturFreunde Internationale (NFI) in Honduras, gestartet. Ziel des Projektes ist die Stärkung von Basisgruppen in Gemeinden, die vom Verlust ihres Lebensraumes durch Wirtschaftsprojekte – vor allem in der Stromerzeugung – bedroht sind.

Lebensgrundlagen in Gefahr

Das Projektgebiet umfasst 30 Gemeinden im Department Atlántida, im Norden des Landes. Diese Gemeinden sind in der Breiten Bewegung für Würde und Gerechtigkeit (spanisch: Movimiento Amplio por la Dignidad y la Justicia – MADJ) organisiert. Mit dem knapp dreijährigen Projekt unterstützt FundAmbiente diese Gemeinden bei der Verteidigung ihrer Lebensgrundlagen. Die honduranische De-facto-Regierung hat seit dem Putsch von 2009 eine neoliberale Politik des Ausverkaufs von Ressourcen vorangetrieben. Fast ein Drittel des honduranischen Territoriums sind per Konzession an nationale und internationale Unternehmen vergeben worden – vor allem für Bergbau- und Wasserkraftprojekte. Für die Bevölkerung in den betroffenen Gebieten bedeutet dies die Beeinträchtigung oder gar den Verlust ihrer Lebensgrundlagen.

Immer wieder kommt es in Honduras zu Menschenrechtsverletzungen, wenn Gemeinden ihre Umwelt verteidigen und sich für den Ressourcenschutz einsetzen. Etliche Mitglieder der Breiten Bewegung sehen sich mit Kriminalisierungen und Bedrohungen konfrontiert. Auch beim geplanten Wasserkraftwerk Jilamito kam es in den vergangenen Jahren zu Menschenrechtsverletzungen

Im bisherigen Projektverlauf hat FundAmbiente in den Gemeinden am Fluss Jilamito Fortbildungen und Informationsveranstaltungen durchgeführt. Denn die Gemeinden werden in den seltensten Fällen von den zuständigen staatlichen Stellen über die wirtschaftlichen Vorhaben in ihrer Region informiert, geschweige denn konsultiert. Hier übernimmt das Projekt eine wichtige Aufgabe, indem kommunale Basisgruppen in der Informationsbeschaffung fortgebildet werden.

Ein Teilerfolg

Das geplante Wasserkraftwerk Jilamito hat bereits bei Baubeginn den Fluss verschmutzt, von dem die Trinkwasserversorgung von zwölf Gemeinden abhängt. Ein Teilerfolg gelang den Gemeinden in den letzten Wochen: Das US-amerikanische Entwicklungsministerium (DFC) hat die finanzielle Unterstützung für das illegale Wasserkraftwerk zurückgezogen. Die MADJ hatte in einem von mehr als 60 internationalen Organisationen unterstützten Schreiben an die DFC den Rückzug der Unterstützung gefordert und dies mit den Menschenrechtsverletzungen, der Umweltverschmutzung und der Korruption begründet.

Seit mehr als vier Jahren setzt sich FundAmbiente mit den Gemeinden am Jilamito-Fluss für den Erhalt des Flusses ein – ihrer Existenzgrundlage. Mit dem Projekt wird diese wichtige Arbeit gestärkt. Insgesamt elf Gemeinden werden kontinuierlich in ihrem Einsatz für den Erhalt ihrer Existenzgrundlagen begleitet. Bisher wurden in sieben Gemeinden Workshops zu Gemeindeentwicklung umgesetzt. Derzeit wird eine Studie durchgeführt, um die aktuelle Situation der Gemeinden bezüglich vergebener Konzessionen und Gefährdung der Gemeindeterritorien zu erfassen.

Unterstütze das Projekt mit einer Spende

Hilf mit deiner Spende die Wasserversorgung der lokalen Bevölkerung zu unterstützen! Hier gelangst du zum Spendenformular.

Aktuelle Informationen zu dem Projekt und zu Honduras findest du auf der Webseite der NaturFreunde Berlin: www.naturfreunde-berlin.de/honduras

Das Projekt wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung gefördert.

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