6 Fragen an Rainer Gilbert, Projektleiter „Natura Trails in Hessen“

Rainer Gilbert, Projektleiter Natura Trails in Hessen
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Seit dem 1. Dezember bist du mit einer halben Stelle beim Landesverband für das Projekt „Natura Trails in Hessen“ angestellt. Wie war dein Start?

Zunächst war es notwendig, die unterschiedlichen Arbeitsstränge zu identifizieren und diese auf den Weg zu bringen. Zentrale Bedeutung haben die organisatorisch-finanziellen Prozesse gegenüber dem fördernden Ministerium. Das ist für uns alle Neuland, aber wir sind hier auf einem sehr guten Weg. Ganz wichtig war es mir, schnell Kontakt zu dem Projektteam aufzubauen, um zu erkennen, welche Aufgaben zur Unterstützung der Aktiven zuerst angegangen werden müssen.

Ich möchte mich an dieser Stelle bei meinen Kolleginnen in der Geschäftsstelle, aber auch vor allem beim Landesvorstand bedanken. Alle haben mich sehr gut aufgenommen und unterstützen mich bei meiner Arbeit enorm. Das hätte nicht besser laufen können.

Worin siehst du die Schwerpunkte deiner Arbeit als Projektleiter?

Neben der schon genannten Abwicklung von Prozessen gegenüber dem Ministerium sehe ich meine Hauptaufgabe darin, das Projektteam und den Landesvorstand bei der Gestaltung des Natura-Trail-Projekts zu unterstützen und Dinge auf den Weg zu bringen, die mit ehrenamtlichem Engagement nicht zu leisten sind. Die zentrale Funktion des Projekteiters ermöglicht es Synergien zu nutzen: Ortsgruppen profitieren von den Erfahrungen anderer.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Arbeiten in Netzwerken. So besuchte ich die württembergischen NaturFreunde, um deren Erfahrungen bei der Einrichtung von Natura Trails in unser Projekt einzubringen. Nicht zuletzt spielt die Öffentlichkeitsarbeit eine Rolle, nach außen, aber auch nach innen. Ich möchte möglichst vielen NaturFreunden vermitteln, welche Chance dieses Projekt unserem Verband bietet.

Welche Rolle spielen die Ortsgruppen in diesem Projekt?

Für jeden Natura Trail ist eine Ortsgruppe verantwortlich. Die dort Aktiven erarbeiten die Wegeführung an oder in den nahe gelegenen Natura-2000- Gebieten, sie beschreiben fachkundig deren Landschaftstypen sowie die als schützenswert eingestufte Tier- und Pflanzenwelt, aber auch andere Sehenswürdigkeiten entlang der Route.

Nach Abschluss des Projektes steht die regelmäßige Pflege der Natura Trails an. Es gilt aber auch Aktivitäten zu entwickeln, die den Natura Trail und das zugehörige Natura-2000-Gebiet als schützenswertes Kleinod vor der Haustür im Bewusstsein der Bevölkerung verankern. Das können geführte Wanderungen, aber auch Patenschaften durch Schulen sein. Die Ortsgruppen leisten so einen konkreten Beitrag zur nachhaltigen Regionalentwicklung.

Natürlich liegt hier auch eine große Chance, dass NaturFreunde vor Ort als Naturschutzverband besser wahrgenommen werden und über diese Schiene neue Mitglieder gewinnen.

Du bist schon viele Jahre ehrenamtlich in deiner Ortsgruppe in Bad Vilbel aktiv. Wo liegen dort deine Aktivitäten? Welche (beruflichen) Erfahrungen bringst du für das Projekt mit?

Ich bin NaturFreund seit 1981 und arbeitete seit zehn Jahren im Vorstand der Bad Vilbeler Ortgruppe, die letzten vier Jahre als 2. Vorsitzender. Schwerpunkte meiner Aktivitäten waren dabei der Aufbau unserer Kindergruppen, Mitgliederverwaltung, sowohl in Bad Vilbel, aber die Ortsgruppenentwicklung auch überregional.

Beruflich war ich lange Jahre als Projekt- und Service-Manager im IT-Outsourcing tätig. Das bedeutet Lenken auf der einen, aber auch Kümmern auf der anderen Seite. Genau das ist auch bei der Einrichtung der Natura Trails gefragt. Ich freue mich auf eine neue Herausforderung in einem ganz anderen Bereich, der mir am Herzen liegt, in einem Projekt, mit dessen Zielen ich mich selbst wesentlich mehr identifizieren kann als mit den Aufgaben meiner früheren Tätigkeit.

Zum Schluss, welche konkreten Wünsche hast du für das Projekt?

Wie jeder Projektmanager wünsche ich mir einen erfolgreichen Projektabschluss. Wir haben das Ziel hessenweit zehn Natura Trails einzurichten und das  wollen und werden wir erreichen. Dabei arbeiten wir zielgerichtet, natürlich als NaturFreunde im solidarischen Miteinander. Die Freude darf dabei nicht zu kurz kommen. Ein erfolgreiches Natura Trail-Projekt zeigt, dass es sich lohnt, sich als NaturFreund zu engagieren und seine Freizeit sinnvoll und mit Spaß gemeinsam mit anderen zu gestalten.

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