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Das Zitat stammt von einem Wort, das Dietrich Bonhoeffer 1934 auf der dänischen Insel Fanö formuliert hat in einem Referat, man kann auch sagen in einer Andacht, während einer ökumenischen, d. h. weltweit christlichen Jugendkonferenz.
Dietrich Bonhoeffer war einer der erschreckend wenigen Theologen, die sehr früh erkannt haben, dass mit der Wahl von Hitler 1933 der nächste Krieg vorbereitet werden würde. Obwohl viele es hätten wissen können, wenn sie denn „Mein Kampf“ von Hitler gelesen hätten.
Wenn wir uns heute durch Bonhoeffer zum Nachdenken anregen lassen, dann müssen wir feststellen, dass das Wort „Frieden“ immer wieder missbraucht wird. Im Namen des Friedens sind immer wieder Völker unterjocht worden und sind es – bis heute. Im Namen des Friedens werden sogenannte Terroristen ermordet. Im Namen des Friedens werden Bombenteppiche gelegt. Im Namen des Friedens werden Milliarden von Dollar und Euro ausgegeben, um Mittel zu ersinnen und herzustellen, mit denen man die Feinde oder diejenigen, die man dafürhält, besonders effizient töten kann. Dass man in einem Atomkrieg die Erde insgesamt unbewohnbar macht, wird meistens verschwiegen.
Was ist Frieden? Ich versuche eine Definition: Frieden ist der unbedingte Respekt vor der Andersartigkeit des Anderen und vor der Fremdheit des Fremden, der unbedingte Respekt. Angesichts dessen müssen wir konstatieren, dass nukleare Abschreckung – und darauf basiert unsere sogenannte Sicherheit –, dass atomare Abschreckung, nukleare Teilhabe, wie es euphemistischer beschrieben wird, die Respektlosigkeit gegenüber dem Feind schlechthin ist. Respektlos. Verachtend. Die Erstschlags-Option der NATO ist respektlos, ultimativ respektlos. Es stimmt ja nach wie vor: Wer zuerst schießt, stirbt als Zweiter. Das war nicht nur unter Reagan und seinen Nachfolgern bittere Wahrheit. Es galt auch unter Barak Obama, dem Friedensnobelpreisträger, der zugleich das damals weltgrößte Atomwaffen-Modernisierungsprogramm angestoßen und finanziert hat. Die Erstschlags-Option der NATO, in der wir Mitglied sind und die wir unterstützen, diese Option wird nach wie vor nicht nur von unseren Militärs, sondern auch von unseren Außenpolitikern für richtig gehalten. Das Wort „Nachhaltigkeit“ bekommt im Zusammenhang mit „Frieden“ einen ganz neuen Klang. Nachhaltig wäre Abrüstung. Nachhaltig wäre eine sofortige Unterschrift unter den Atomwaffenverbotsvertrag. Nachhaltig wäre ein sofortiges Rüstungsexportverbot. Gerade hier in Hamburg mit seinem „Friedenshafen“ und den mehr als 90 Rüstungsbetrieben wäre das wichtig. Rüstung tötet auch ohne Krieg.
Einführung: Sönke Wandschneider, Hamburger Forum für Völkerverständigung und weltweite Abrüstung e.V.
Reihe: Frieden konkret
In der Reihe „Frieden konkret“ wollen die NaturFreunde Berlin und die NaturFreunde Hamburg regelmäßig friedenspolitische Themen behandeln und gemeinsam mit Aktiven aus der Friedensbewegung und Interessenten diskutieren. Die Reihe „Frieden konkret“ ist Teil der Bildungsarbeit der NaturFreunde gegen Militarisierung und Krieg. Aktivisten*innen sollen Fakten und Hintergründe zu aktuellen Entwicklungen aufgezeigt und Interessierte für die Arbeit in der Frie-densbewegung angesprochen werden.
Die NaturFreunde sind seit ihrer Gründung 1895 in der antimilitaristischen Bewegung aktiv. Sie beteiligten sich an der Durchführung und Organisation von großen Friedensdemonstrationen, engagieren sich in vielfältigen Bündnissen und Aktionen der Friedensbewegung. Nach 1945 waren sie Mitorganisatoren der Anti-Atomtod-Bewegung, aus der die Ostermärsche hervorgegangen sind.
Wir freuen uns, wenn Ihr Interesse habt. Wählt euch einfach ein!
Link: https://zoom.us/j/526339150
Handy/Festnetztelefon: 030 5679 5800, dann: 526339150#
NaturFreunde Berlin
Uwe Hiksch
hiksch@naturfreunde.de
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