Aufruf zur Friedensdemonstration am 25. November in Berlin

Die Kriege beenden – in der Ukraine und im Nahen Osten

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Die NaturFreunde Deutschlands unterstützen die Demonstration „Nein zu Kriegen – Rüstungswahnsinn stoppen – Zukunft friedlich und gerecht gestalten“. Komm am 25. November 2023 um 13:00 Uhr zum Brandenburger Tor in Berlin.

Demo-Aufruf der NaturFreunde Deutschlands:
Die Menschheit lebt heute im gefährlichsten Jahrzehnt seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Wir müssen alles tun, um zu verhindern, dass es ähnlich dramatisch endet. Denn wir erleben einen Weltordnungskrieg. Ausgetragen wird er in der Ukraine und im Nahen Osten, aber auch an anderen Orten der Welt wie im Jemen und Sudan. Ungelöste Probleme, das Streben nach Dominanz, hemmungslose Barbarei und die Bereitschaft zu Gewalt treiben die Kriege voran. Sie normalisieren den Einsatz von schweren Waffen und das systematische Töten. Sie führen zum Ausbruch mühsam eingefrorener Konflikte.

Treffpunkt für NaturFreund*innen
13:00 Uhr am NaturFreunde-Infostand im Infostand-Bereich vor dem Brandenburger Tor

Es gibt kein richtiges Leben im falschen. Kriege sind immer falsch. Jeder Krieg ist von Beginn an eine Niederlage – der Humanität, des Rechts und der Diplomatie. Der Ukraine-Krieg muss beendet werden. Es muss zu einer friedlichen Lösung kommen und Russland seine Truppen zurückziehen. In Israel und der Nahost-Region muss ein gesichertes und menschenwürdiges Leben für alle möglich werden, für die jüdische wie die palästinensische Bevölkerung. Europa und der Nahe Osten: Beide Regionen brauchen eine gemeinsame Sicherheit.

  • Wir verurteilen den Ukraine-Krieg. Er ist gefangen in einer Kriegslogik. Mindestens 500.000 Menschen, Soldaten wie Zivilisten, sind bereits getötet oder schwer verletzt worden. Betroffen sind vor allem Menschen aus armen Familien. Weil der Krieg zu einem blutigen Stellungskrieg geworden ist, droht er ein Krieg bis zur Erschöpfung zu werden.
     
  • Notwendig für Frieden und Entspannung ist ein Weg auf der Grundlage des Völkerrechts und einer gemeinsamen Sicherheit sowie die Bereitschaft zur Zusammenarbeit. Wir fordern von Deutschland und Frankreich eine gemeinsame Initiative, damit es zu einem Waffenstillstand und Friedensverhandlungen kommt und das Töten gestoppt wird.
Wichtig zur wissen: Für Menschen und Gruppen aus dem nationalistischen und antidemokratischen Spektrum ist auf unseren Aktionen kein Platz. Ebenso erteilen wir denen eine Absage, die Journalist*innen gewaltsam angreifen, Verschwörungsmythen, Hass oder gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit wie Rassismus, Antisemitismus oder Sexismus verbreiten.
  • Wir verurteilen die Gräueltaten der Hamas und Hisbollah, dafür gibt es keine Rechtfertigung. Mit Entsetzen sehen wir das Leid von Zivilisten. Wir fordern eine Entmilitarisierung des Gaza-Streifens, eine internationale Ächtung und Entwaffnung von Terrorgruppen sowie eine Lösung auf der Basis des 1993 begonnenen Oslo-Friedensprozesses, der der Region eine humanitäre Perspektive eröffnen kann.
     
  • Wir fordern, die Eskalationsdynamik der Kriege zu stoppen, die in der Ukraine zu einem Krieg gegen die Nato, im Nahen Osten zu einem Krieg mit dem Libanon und Iran werden kann. Kriege sind unmenschlich. Der Krieg blockiert Abrüstung, Rüstungsbegrenzung und Rüstungskontrolle, die unsere Welt dringend braucht. Er treibt die Militärausgaben in neue Höhen und verschleudert das Geld, das dringend für den sozialen und ökologischen Umbau gebraucht wird. Er führt zur Gefahr eines Atomkrieges und macht es unmöglich, die globalen Herausforderungen zu bewältigen.

Als Folge der Auflösung der Weltordnung, der heraufziehenden Klimakrise und der absehbaren weltweiten Verteilungskämpfe um knappe Ressourcen droht eine Militarisierung der Welt. Ohne gemeinsame Sicherheit wächst die Gefahr einer Selbstzerstörung der Menschheit.

Unsere zusammengewachsene Welt ist auf Gegenseitigkeit angewiesen. Die größte Gefahr der weiteren Zukunft, die Erderwärmung, kann nur von allen Ländern gemeinsam bewältigt werden. Dazu gehören natürlich auch China und Russland. Deshalb muss alles getan werden, die Spaltung der Welt zu verhindern.

Vor 60 Jahren begründete Egon Bahr die europäische Friedens- und Entspannungspolitik. Ihre Grundsätze gelten noch immer. Sie müssen weiterentwickelt werden, damit es zu einer Welt des Friedens und der Nachhaltigkeit kommt.