Mein Wochenende auf dem Seminar "Genusswandern und Yoga"

Wie die meisten anderen Teilnehmer*innen hatte ich mich bereits Anfang des Jahres für das Seminar „Genusswandern und Yoga“ angemeldet, das am ersten Augustwochenende 2020 im Naturfreundehaus „Käthe Strobel“ in Gummersbach stattfinden sollte.

Die Vorfreude war auch bei mir groß. Genusswandern, was könnte das sein? Meine NaturFreund*innen und ich überlegten hin und her. Könnte Genusswandern vielleicht mit dem Begriff „Waldbaden“ assoziiert werden? In Japan zählt das Waldbaden (Shinrin Yoku) längst zur ganzheitlichen Gesundheitsvorsorge. Oder ist es eher ein meditatives Gehen? Wir waren sehr gespannt.

Dann kam die Corona-Pandemie. Lange mussten wir warten, bis endlich Entwarnung gegeben wurde und wir die Nachricht erhielten, dass wir zum Lehrgang fahren können. Vorsichtshalber fuhren wir, meine NaturFreundin Martina Oschmann und ich, bereits einen Tag vor Seminarbeginn los – hatten wir doch insgesamt etwa 450 Kilometer nach Gummersbach zu bewältigen. Das Seminar sollte am Freitag um 17 Uhr beginnen, und wir wollten nicht gestresst und abgespannt dort ankommen.

Vom Luna-Yoga bis zur Gehmeditation

Das Seminar begann mit einer Vorstellungsrunde. Die vierzehn Teilnehmenden kamen aus den unterschiedlichsten Gegenden Deutschlands und hatten die verschiedensten Vorbildungen in Bezug auf Yoga. Anschließend erfuhren wir viel über das Luna-Yoga, welches die Yogalehrerin und NaturFreundin Petra Porath praktiziert.

Nach dem Abendessen führte Petra uns das erste Mal in eine tiefe Entspannung. Danach konnten wir bei herrlichem Wetter einen Waldspaziergang unternehmen und den beginnenden Vollmond genießen.

Der Samstag begann um 7.15 Uhr mit einer Yoga-Sequenz im Freien. Nach einem reichhaltigen Frühstück wollten wir uns mit unseren Lunchpaketen auf eine Tageswanderung rund um die Genkeltalsperre begeben. Nach Stretchingübungen, die Seminarleiter Karlheinz Bär vorstellte, ging es los. Wir wanderten auf dem Bergischen Panoramasteig.

Einen Teil der Strecke legten wir dabei schweigend in einer Gehmeditation durch. Dabei kamen wir an einer 400 Jahre alten Buche und an drei Stationen des Lutherweges vorbei. Leider regnete es fast die ganze Zeit in Strömen, doch getreu dem Motto „es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung“, absolvierten wir die etwa 14 Kilometer trotzdem. Als der Regen nachließ, praktizieren wir den Planetengruß, den wir nun an die NaturFreund*innen unserer Ortsgruppen weitergeben können. Zurück im Naturfreundehaus konnten wir uns bei Yoga-Theorie und -Praxis erholen.

Auf Grund des Wetters musste die morgendliche Yogapraxis am Sonntag im Seminarraum stattfinden. Nach einer wunderschönen Wanderung, einer kleinen Prüfung in Theorie und Praxis und der Übergabe der Zertifikate, hieß es dann leider Abschied nehmen.

Es war eine kurze, aber sehr intensive Zeit. Wir bekamen viele interessante, praxisbezogene Anregungen – sowohl für die Arbeit in den Ortsgruppen als auch für uns persönlich. Außerdem konnten wir uns austauschen und neue Kontakte knüpfen. Wir freuen uns schon auf das nächste Mal.

Martina Ballhause
NaturFreunde Plauen

Im kommenden Jahr (2021) ist die lizenzerhaltende Fortbildung „Genusswandern und Yoga“ vom 4. bis 6. Juni im Naturfreundehaus Kalifornien an der Ostsee geplant.