Projektarbeit für ehrenamtliche NaturFreunde

© 

„Projekte planen und durchführen“ ist das Thema eines zweitägigen Seminars der NaturFreunde-Seminarreihe Neue Impulse für die Vereinsarbeit, das vom 22. bis 23. September 2018 in Berlin stattfindet. Vier Fragen an die Referent_innen Tobias Thiele und Sine Schnitzer von der Naturfreundejugend:

In eurem Seminar geht es ja um die Planung und Durchführung von Projekten. Ist dieses Thema denn für jedes Mitglied einer Ortsgruppe der NaturFreunde relevant?

Sine Schnitzer: Ja, definitiv. Das Seminar ist für jede_n interessant, egal ob bereits hoch engagiert oder noch nicht. Bei den NaturFreunden gibt es wahnsinnig viele und spannende Aktivitäten und Veranstaltungen. Ziel des Seminars ist es, den Teilnehmenden Methoden des Projektmanagements an die Hand zu geben, damit sie ihre Aktivitäten effektiver planen können und sich zutrauen, Projekte selbst anzugehen. Denn die Vorteile einer systematischen Planung liegen auf der Hand: Man kann zum Beispiel Missverständnisse vermeiden, gemeinsam an einem Strang ziehen und Zeit sparen. Vielleicht lässt sich ja mit dieser eingesparten Zeit noch ein Projekt für die NaturFreunde umsetzen?

Seminar „Projekte planen und durchführen“
22.–23.9.2018
Veranstaltungort: Bundesgeschäftsstelle der NaturFreunde in Berlin
Kosten: 60/40 Euro p.P. (Einzel-/Doppelzimmer) inkl. Verpflegung; Übernahme der Reisekosten bis max. 99 Euro
Zum Termin

Was genau kann so ein „Projekt“ sein?

Tobias Thiele: Wir bitten die Teilnehmenden eigene Ideen für ein Projekt mitzubringen, das wir im Seminar gemeinsam planen. Dabei sind schon sehr schöne Projektideen entstanden wie der Aufbau eines Gemeinschaftsgartens, ein Sommerfest zum Thema Afrika oder auch das Weihnachtsbasteln im Naturfreundehaus. Dieses Vorgehen hat sich also bewährt.

Sine Schnitzer: Beim gemeinsamen Planen stößt man außerdem auf Fragen, auf die man nur in der konkreten Ausarbeitung kommt und die wir dann direkt besprechen können. Manchmal kommen wir so in der Gruppe auf ganz neue Ideen, die für die geplanten Projekte eine absolute Bereicherung sind.

Ihr habt von „Methoden des Projektmanagements“ gesprochen. Welche Inhalte werden in eurem Seminar konkret vermittelt?

Sine Schnitzer: Jedes Projekt durchläuft verschiedene Phasen: Zuerst gibt es eine Idee, man beginnt Mitstreiter_innen zu finden, definiert Aufgaben und Zeitpläne, die abgearbeitet werden. Im Seminar schauen wir jede Phase genau an und zeigen Methoden, welche die Planung unterstützen. Konkret heißt das, dass wir Projektziele stecken, das Projekt in einzelne Teile und Aufgaben zerlegen und uns mit Zeitplänen beschäftigen.

Tobias Thiele: Ein Projekt findet auch nie im luftleeren Raum statt. Also analysieren wir auch das Umfeld und finden Aspekte, die das Projekt zum Erfolg werden lassen. All das ist keine Zauberei. Doch oft ist die Euphorie so groß, dass man gleich anfangen möchte. Wir helfen dabei, alles genau zu planen, damit man nicht währenddessen ins Stolpern gerät.

Wenn ich an dem Seminar teilnehme, nehme ich also viel Handwerkszeug mit. Aber wie schaffe ich es denn, mein Erlerntes mit den anderen Mitgliedern meiner Ortsgruppe zu teilen?

Tobias Thiele: Indem du es gemeinsam mit deiner Ortsgruppe anwendest. Es gibt natürlich eine Dokumentation des Seminars, in der alle Fragen aufgelistet sind, die ihr euch während der Planung stellen solltet. Wenn ihr darauf gemeinsame Antworten findet, ist schon sehr viel geschafft. Die Methoden führen vor allem zu Transparenz: Wer macht was? Ist etwas geschafft? Braucht jemand Unterstützung? Nichts schweißt mehr zusammen, als gemeinsam Ziele zu verwirklichen. Das sollte jede_n überzeugen, diese Methoden auch anzuwenden.

Fragen: Jana Pittelkow