Wir haben es satt – gelebte Nachhaltigkeit

Ein Beschluss des Bundesausschusses der NaturFreunde Deutschlands

Der Bundesausschuss fordert die Bundesgruppe, die Landesverbände, die Verantwortlichen in den Naturfreundehäusern, die Ortsgruppen, die Fachgruppen zur freiwilligen Selbstverpflichtung auf, beim Einkauf von Lebensmitteln aller Art für Veranstaltungen, Aktivitäten und für die Naturfreundehäuser auf Ökologie und Nachhaltigkeit zu achten.

Als Beiträge zur Nachhaltigkeit im Verständnis der NaturFreunde sehen wir:

Dieser Beschluss ist Teil eines Pakets, das der NaturFreunde-Bundesausschuss – das zweithöchste Organ des Verbandes – am 30. April 2020 verabschiedet hat. Eigentlich war der entsprechende Antrag zum 31. Bundeskongress der NaturFreunde Deutschlands eingereicht worden, der jedoch aufgrund der Corona-Krise verschoben wurde. Um NaturFreund*innen für die nächsten Monate besser handlungsfähig zu machen, hat der Bundesausschuss über wichtige Kongress-Anträge bereits jetzt entschieden.
  • Keine Produkte aus Massentierhaltung und industrieller Produktion kaufen. Wir wissen, dass gerade hier die Gründe für die Überdüngung der Felder und Wiesen, die Verschmutzung des Trinkwassers mit Nitraten, die CO2-Belastung, der Raubbau von Ackerflächen zu finden sind. Zusätzlich machen uns solche Lebensmittel krank; sie sind in der Regel mit vielen Pestiziden oder Medikamenten verunreinigt. Hinzu kommen wichtige Aspekte wie die Vermeidung von Tierquälerei und langen Transportwegen. 
  • Regionalen Anbau nutzen. Darunter verstehen wir den Anbau beziehungsweise die Aufzucht vor Ort, nicht zu verwechseln mit den Lebensmitteln aus der Werbung von Discountern mit vermeintlicher „Regionalität“, nach deren Verständnis zum Beispiel für Schleswig-Holstein gesamt Niedersachsen oder Mecklenburg-Vorpommern dazu gehören.
  • Saisonale Produkte kaufen. Die Natur bietet zu fast jeder Jahreszeit einen reich gedeckten Tisch an frischen Lebensmitteln an.
  • Bioprodukte kaufen, wo es machbar ist. Fleisch und Gemüse aus biologischer Landwirtschaft ist oftmals nicht so viel teurer als Produkte aus konventionellem Anbau. Auch hier gibt es jede Woche regionale Angebote.
  • Abfall vermeiden! Bio-Gurke in Plastik, Paprika im Dreier-Pack, Äpfel in der 2-Kilo-Tüte – das kennen wir alle. Gerade die Bioabteilung im Supermarkt gleicht oftmals eher einer Plastikpräsentation als einem Gemüseverkauf. Das muss nicht sein. Die Wochenmärkte und Hofläden, von denen wir ein reichhaltiges Angebot finden, haben sich mittlerweile darauf eingestellt, dass der*die umweltbewusste Kunde* Kundin seine*ihre Tasche oder Tüte, seine*ihre Box und Vorratsbehälter dabeihat.

Die NaturFreunde sind sich einig, dass die industrielle Lebensmittelproduktion und Massentierhaltung den Klimawandel fördern. Hier können NaturFreund*innen, durch ihr Einkaufsverhalten Vorbild sein und ökologisch und nachhaltig denken und handeln. „Wir haben es satt“, dass Einkaufen unsere Natur zerstört.

Verabschiedet am 30. April 2020 vom Bundesausschuss der NaturFreunde Deutschlands.