Frieden in Bewegung geht weiter

Ein Beschluss des 31. Bundeskongresses der NaturFreunde Deutschlands

Mit der Friedenswanderung haben die NaturFreunde in den schwierigen Zeiten von Corona ein wichtiges Zeichen für den Frieden gesetzt. Das ist ein großer Erfolg unseres Verbandes, denn in dieser Zeit sich überlagernder Krisen wird die Bedeutung des Frie­densthemas von der Öffentlichkeit massiv unter­schätzt.

Dabei werden heute weitreichende Weichen gestellt, die Aufrüsten und Abschrecken heißen, jenes ver­hängnisvolle Zwillingspaar aus der Zeit des Kalten Krieges, das heute wieder die internationale Politik bestimmt. Deutschland spielt dabei eine unheilvolle Rolle, weil Deutschland zu einem neuen militäri­schen Koloss zu werden droht.

Schon heute liegt Deutschland auf Platz sieben in der Rangfolge der Rüstungsausgaben der fast 200 Länder der Welt. Es hatte in den letzten beiden Jahren die höchsten Zuwächse unter den ersten zehn der Erde, die zusammen auf 75 Prozent der weltweiten Rüs­tungsausgaben kommen. Sollten die Pläne der NATO umgesetzt werden, steigt Deutschland sogar auf Platz 5. Das ist der Platz, auf dem die Bundesrepublik bei den Rüstungsexporten schon steht. Auch deshalb müssen wir weitermachen, denn die NaturFreunde sind ein Teil der Friedensbewegung.

Wir sagen Nein zur Militarisierung der Welt, die viel mehr und mehr denn je auf Gemeinsamkeit angewie­sen ist, um die sozialen und ökologischen Gefahren zu meistern. Deshalb

  • Abrüsten statt Aufrüsten;
  • eine neue Entspannungspolitik jetzt;
  • gemeinsame Sicherheit ist das Gebot unserer Zeit;
  • neue Anläufe für Abrüstung und Rüstungskon­trolle;
  • Nein zur Modernisierung der Atomwaffen; Deutschland muss atomwaffenfrei werden;
  • keine neuen autonomen Waffensysteme, nein zu bewaffneten Drohnen;
  • Rüstungsexporte verbieten.

Der Bundeskongress fordert den Bundesvorstand auf, mit „Frieden in Bewegung“ weiterzumachen. Ein möglicher Zeitraum für eine Wanderung mit bis zu 50 Etappen ist alle zwei Jahre, wobei wieder benach­barte Länder einbezogen werden sollen. Wir werben dafür, dass möglichst viele befreundete Organisatio­nen mitmachen.

Verabschiedet vom 31. Bundeskongress der NaturFreunde Deutschlands, der vom 8.–10. Oktober 2021 in Falkensee bei Berlin tagte.