Über 50 Beschlüsse für das „Zeitalter des Menschen“

Auf dem Bundeskongress verabschiedete Anträge liefern neue Orientierung für die NaturFreunde-Arbeit

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Die NaturFreunde Deutschlands haben auf ihrem 31. Bundeskongress in Falkensee bei Berlin vom 8. bis 10. Oktober 2021 mehr als 50 Beschlüsse zu verschiedenen gesellschaftlichen Themen und Fragen der Verbandsentwicklung gefasst. Die Beschlüsse, an denen sich die Arbeit der NaturFreunde-Ortsgruppen und Naturfreundehäuser in den kommenden Jahren orientieren kann, sind nun in einem digital verfügbaren Beschlussheft zusammengetragen worden.

Im Mittelpunkt des Bundeskongresses stand die neue geologische Erdepoche, in der der Mensch die Erde stärker prägt als jede Naturgewalt: das Anthropozän. Die NaturFreunde-Antwort auf diese Situation ist klar: Das Leben in der Menschenzeit muss sozial, ökologisch und frei sein. Denn wenn die Menschheit weiterhin fortdauernd die ökologischen Grenzen des Wachstums überschreitet, stirbt nicht nur die Natur, auch ein Ende der menschlichen Zivilisation ist denkbar.

Deshalb fordern die NaturFreunde, vor allem im Globalen Norden sehr schnell und drastisch weniger Ressourcen zu verbrauchen. Der Umbau unser Lebens- und Wirtschaftsweise muss tiefgreifend sein, aber sozial gerecht organisiert werden. Neben dem Schutz von Klima und biologischer Vielfalt muss deshalb auch die Demokratie gestärkt werden, die immer stärker unter Druck gerät.

Die Klimakrise ist nach Auffassung der NaturFreunde zudem eine Friedensfrage. Sie wenden sich energisch gegen die massive Hochrüstung und Zuspitzung der Verteilungskämpfe. Das Ziel der NATO, zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Waffen auszugeben, lehnen sie ab, denn Aufrüstung bringe weniger nicht mehr Sicherheit.

Im Beschlussheft finden sich die Beschlüsse dazu ebenso wie die von den mehr als 100 Delegierten beratenen und beschlossenen Anträge aus den Themenbereichen Natur-, Umwelt- und Klimaschutz, Energie, Verkehr, sanfter Tourismus, Frieden, Bürgerrechte und Wohnen.

Inhaltliche Beschlüsse

Sozial-ökologische Transformation
Das Anthropozän stellt die Gestaltungs- und Verteilungsfrage
Unser Verständnis von der Gestaltung der sozial-ökologischen Transformation
Weiterarbeit mit dem Manifest der NaturFreunde

Zivilgesellschaft und Bürger*innenrechte stärken
Ja zu den Grundrechten und zu ihrer tatsächlichen Umsetzung!
Wohnen ist ein Menschenrecht – bezahlbarer und menschenwürdiger Wohnraum für alle!
Digitalisierung und sozial-ökologische Transformation gemeinsam angehen

Natur- und Umweltschutz
Stoppt den Flächenverbrauch – Netto-Null schon 2030!
Hände weg vom Oderausbau!
Den Plastikverbrauch reduzieren

Klimaschutz, Energie und Verkehr
Klimagerechtigkeit durchsetzen
Moorschutz ist Klimaschutz. Die Notwendigkeit einer ambitionierteren Moorschutzstrategie
Atomenergie ist kein Klimaretter
Besteuerung des Flugbenzins
Stoppt den Kerosinablass
Unterstützung der Klage der Republik Tschechien gegen den Weiterbetrieb des Tagebaus Turów
Verzicht auf Feuerwerke zu Silvester und Verbot der Silvester-Knallerei
Für eine nachhaltige, klimagerechte und soziale Mobilitätswende: Bundesverkehrswegeplan 2030 zurückziehen
Mobilitätswende braucht einen attraktiven öffentlichen Verkehr
Für einen sozialen und ökologischen Umbau der Automobilindustrie

Friedenspolitik und internationale Solidarität
Abrüsten statt Aufrüsten und Entspannungspolitik jetzt!
Frieden in Bewegung
NaturFreunde global aktiv – für eine andere internationale Zusammenarbeit
EU-Mercosur-Abkommen stoppen
Corona-Impfstoffe für alle Länder freigeben

Gefasste Beschlüsse zur Organisation der NaturFreunde Deutschlands können im Beschlussheft nachgelesen werden. Die geänderten Satzungen der Bundesgruppe und der Ortsgruppen-Mustersatzung befinden sich derzeit in Abstimmung mit den Finanzbehörden.